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Bomberg: Der automatische Falke

Garantierter Hingucker: Bolt-68 Falcon Edition
Garantierter Hingucker: Bolt-68 Falcon Edition

Dresswatch geht anders. Aber die dezente Uhr für den Anzug hatten die Macher von Bomberg auch nicht im Sinn, als sie die Marke vor gerade einmal drei Jahren gründeten. Vielmehr haben sie dem Begriff „Statement“ für die Uhrenbranche mal auf die Schnelle neu definiert. Denn schon durch ihre Maße von 47 Millimetern Gehäusedurchmessern lässt sich eine Uhr wie die neue Automatik-Variante der Bolt-68 Falcon nur schwerlich unter der Manschette des Sakkos verbergen. Dazu kommt noch das unkonventionelle Design mit dem Falken auf dem Zifferblatt.

Historisch war die Falkenjagd, die für die Designer Instpiration war, ein populärer Sport und ein Statussymbol bei den Adeligen im Europa des Mittelalters, im Mittleren Osten und im Mongolischen Reich. So war die Jagd mit Falken die Lieblingsfreizeitbeschäftigung von Kaiser Friedrich II, der sie nicht nur als höfisches Statussymbol oder bloßen Zeitvertreib ansah sondern als Wissenschaft. Die dafür benötigte Kombination aus Willensstärke und Fürsorge stellte für ihn eine ideale Vorübung für die Menschenführung dar.

Wandelbar: Die Kette und das Medaillon, um aus der Armband- eine Taschenuhr zu machen, ist inklusive.
Wandelbar: Die Kette und das Medaillon, um aus der Armband- eine Taschenuhr zu machen, ist inklusive.

Es gibt drei Modelle mit unterschiedlichen Zifferblättern: einmal mit Nickel umrandeten weißen Indexen, hier sind der zentrale Sekundenzeiger sowie die Tachymeterskala und die Umrandung der Totalisatoren bei drei Uhr und neun Uhr grün. Bei den anderen beiden Modellen mit goldumrandeten Zahlen in arabischer Schrift dominiert die Goldumrandung. Das Gehäuse ist in Stahl oder Black PVD mit Granatgriffmuster an der Seite erhältlich dazu ein schwarzes oder sandfarbenes Lederarmband. Für den Antrieb der jeweils auf 250 Exemplare limitierten Edition sorgt das Kaliber Concepto 99001 Automatik mit Chronographenfunktion.

Die Taschenuhrkette und das Medaillon werden wie bei allen Modellen der Bolt-68 Kollektion mitgeliefert. Sie sind mit Krallen beziehungsweise einem Falkenkopf mit Flügeln dekoriert.

 

Corum: Ein Damenmodell zum Geburtstag

Ihren 35. Geburtstag feiert Corums Golden Bridge in diesem Jahr. Das filigrane Stabwerk ist längst eine Ikone der Schweizer Uhrmacherkunst und untrennbar mit der Marke aus La Chaux-de-Fonds verbunden.

Perfekte Sommeruhr: Miss Golden Bridge mit weißem Keramikgehäuse.
Perfekte Sommeruhr: Miss Golden Bridge mit weißem Keramikgehäuse.

Zum Geburtstag gönnt sich die Manufaktur eine besondere feminine Variante der Uhr. Das charakteristische Werk der Miss Golden Bridge besteht aus insgesamt 140 Einzelteilen, die ein parallelflaches Rechteck von 33 Millimetern Länge, drei Millimetern Breite und weniger als fünf Millimetern Höhe bilden. Zudem ist es mit einer Schraubenunruh, einer Schleppfeder sowie handgravierten Brücken und einer Platine aus feinstem Gold ausgestattet ist. Es verfügt über eine Gangreserve von 40 Stunden. Bis heute gibt es gibt es nicht viele Mitbewerber, die dieses Level der Miniaturisierung erreichen können.

Das Design der neuen Miss Golden Bridge hat einen sehr femininen Touch. Das Werk wurde in einem neu entwickelten weißen Keramikgehäuse untergebracht. Die technische Herausforderung hierfür ist hoch, bedingt durch die große Proportion der Saphirgläser gegenüber dem feinen Gehäuse aus Keramik. Das filigrane weiße Gehäuse behütet zum einen das goldene Uhrwerk und betont zum anderen das Aufeinandertreffen von Formen und Farben. Die facettierten Zeiger überdecken das Kaliber CO 113 nur hauchzart. Von oben, von unten und von den Seiten kann man das Werk in all seinen Facetten durch die Saphirgläser bewundern. Die Anstoßhörner wurden bei der Überarbeitung entfernt, wodurch das handgenähte Krokodillederband perfekt ins Gehäuse integriert werden kann. Die bei sechs Uhr angebrachte Krone unterstreicht den Charakter des modernen und eleganten Gehäuses.

Der Preis für die edle Meistermechanik beträgt 16 500 Euro.

IWC: Smart am Band

Als erste Uhr wird die Fliegeruhr von IWC mit Connect ausgrüstet.
Als erste Uhr wird die Fliegeruhr von IWC mit Connect ausgrüstet.

Auch IWC bietet nun eine Lösung für das Thema Smartwatch an. Und ich muss es zugeben: Auf den ersten Blick erinnert mich die Neuentwicklung an die Kompassuhren, die Jugendliche mit einer Portion Abenteuerlust im Blut in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren trugen. Aber natürlich steckt hinter dem kleinen, IWC Connect gennannten, Zusatztool am Armband mehr als nur ein Gimmick. Denn die Schaffhauser Manufaktur hat hier eine technisch ausgefeilte Lösung entwickelt, die sich in erster Linie mit Produkten des Internet of Things verbinden kann, also beispielsweise intelligente Türschlösser. Darüber hinaus werden sich mit IWC Connect die verschiedensten Aktivitäten aufzeichnen und auswerten lassen. Da es sich bei IWC Connect um ein Tool handelt, das ins Band eingearbeitet ist und die eigentliche Uhr unberührt bleibt, ist es kein Problem, das Band nachträglich und jederzeit auszutauschen.

Die ersten Modelle, die mit dem neuen Zusatztool ausgerüstet werden, werden die Großen Fliegeruhren sein. Genauere Informationen über die Funktionen hat IWC bisher noch nicht bekannt gegeben. Bis zum Verkaufsstart Endes des Jahres werden diese natürlich noch nachgereicht.

[vimeo]https://vimeo.com/126912701[/vimeo]

„Viele unserer Kunden und Markenbotschafter tragen neben ihren IWC-Uhren internetfähige Geräte. Uns hat dies dazu inspiriert, zusammen mit einem Unternehmen für Digitaltechnik eine elegante und ästhetisch ansprechende Lösung zu entwickeln, die zusätzliche Geräte am anderen Handgelenk überflüssig macht“, erklärte Georges Kern, CEO von IWC Schaffhausen, bei der Präsentation des Projekts.

Nixon - Star Wars

May the 4th be with you

Am heutigen Star Wars Day haben wir etwas tolles von Nixon, schaut euch mal dieses Video von der kommenden Star Wars Collection an. Sie ist eine Hommage an die innovativen Ideen und das Vermächtnis der kreativen und vorausdenkenden Menschen, die den „Krieg der Sterne“ ins Leben riefen. Dabei hat sich die Nixon Star Wars Collection ganz der dunklen Seite der Macht verschrieben und geht in Kürze mit vier Designs an den Start: Sturmtruppler, Imperialer Pilot, Darth Vader und Boba Fett.

[vimeo width=“600″ height=“450″]https://vimeo.com/126636657[/vimeo]

Bilder: (c) Hersteller

Junghans: Bill wird bunt

Die neuen Farbvarianten geben dem puristischen Design eine neue Facette.
Die neuen Farbvarianten geben dem puristischen Design eine neue Facette.

Mit ihrem klaren, aufgeräumten Design haben sich die Max BillModelle von Junghans längst einen Platz in der Hall of Fame des Uhrenbaus gesichert. Die nun vorgestellten Damenmodelle belegen, dass gutes Design sich immer wieder neu interpretieren lässt, ohne an Spannung zu verlieren. Kräftiges Rot und intensives Blau – Farben, denen Max Bill übrigens immer wieder einen klaren Raum bot – bestimmen die Optik der 2015er-Kollektion. Dabei wird die Farbe sowohl im Armband als auch in den Stundenzahlen aufgegriffen, wodurch das puristische Zifferblatt neue Akzente erhält. Liebhaberinnen gedeckter Töne wird das Modell mit graphitgrauem Zifferblatt begeistern, das die Klarheit dieser Uhr unterstreicht – die Farbe des Zifferblatts spiegelt sich im Lederband mit grauer Filzstruktur wider. Für den Antrieb sorgt in allen Modellen ein Quarzwerk, das in einem 32,7 Millimeter messenden Edelstahlgehäuse steckt. Der Preis beträgt jeweils 475Euro.

Nomos: Minimalistische Minimatik

Wenn Nomos Damenuhren gestaltet, dann kommt dabei sicherlich etwas anderes heraus, als ein mit Opulenz und Diamanten glänzender Zeitmesser. Denn die Designsprache der Glashütter Manufaktur ist nun einmal puristisch, klar und funktional. Davon weicht auch die neue Minimatik nicht ab, die in Basel vorgestellt wurde, aber erst im Herbst in die Läden kommen wird.

Dennoch lohnt sich schon jetzt ein Blick auf die Uhr. Und auf ihr Innenleben, doch dazu später.

Elegant, fein, hochpräzise – und  gut gelaunt: Das ist Minimatik von Nomos
Elegant, fein, hochpräzise – und
gut gelaunt: Das ist Minimatik von
Nomos

Fangen wir also mit den Äußerlichkeiten an: Mit einem Durchmesser von 35,5 Millimetern ist die Minimatic wohltuend klein. Das gerade einmal 8,86 Millimeter flache Gehäuse scheint aufgrund seiner gekonnten Zeichnung zu schweben. Dreiteilig, aufwendig gefertigt wirkt es zugleich reduziert und zurückhaltend – ein klassisches Uhrengehäuse eben. Mit ihrem gewölbten Glas, der konischen Form und den geschwungenen Linien ist die neue Uhr nicht nur ausgesprochen attraktiv, sondern liegt auch angenehm am Handgelenk an.

Diese gestalterische Zurückhaltung wird auch beim Zifferblatt beibehalten. Der Nomos-typischen harmonischen Aufteilung mit der kleinen Sekunde bei sechs Uhr und der klaren Typographie wird indes mit der Farbwahl von Zeigern und Ziffern eine kecke Nuance beigefügt: Denn die Zeiger drehen im kräftigem Bordeauxrot ihre Kreise und verweisen dabei auf Ziffern in Tintenblau. Abgerundet wird dieses Farbspiel von einer goldfarbenen Minuterie. Ein Kettenkarussell, ein Fliegenpilz und Kleckse auf dem Pult – von diesen Objekten hat sich die Nomos-Designtochter Berlinerblau bei der Gestaltung inspirieren lassen.

Ihre schlanke Form verdankt diese feminine NOMOS-Uhr DUW 3001, dem neuen flachen Automatikkaliber der Manufaktur.
Ihre schlanke Form
verdankt diese feminine NOMOS-Uhr
DUW 3001, dem neuen flachen Automatikkaliber
der Manufaktur.

Ein Detail auf dem Zifferblatt darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben: Denn der Schriftzug „Automatik“ verweist auf das besondere Innenleben der Minimatik. Denn mit dem Kaliber DUW 3001 arbeitet hier die jüngste Innovation der Glashütter Manufaktur. Nur 3,2 Millimeter hoch ist der neue Motor, der hier seine Premiere hat. Der Blick durch den serienmäßigen Saphirglasboden fällt auf eine Dreiviertelplatine, womit sich das Werk eine Glashütter Tradition aufnimmt. Die Oberflächen sind rhodiniert und werden mit Streifenschliff und einer Perlage verziert. Die Gangautonomie wird von Nomos mit absolut ausreichenden 42 Stunden angegeben.

Mit der Minimatik hat Nomos eine Uhr geschaffen, die sich leicht, fein und vielleicht auch mit einem Hauch Humor präsentiert, dabei aber immer stilvoll bleibt – und damit eine neue Art femininer Zeitmesser definiert.

Mit Rado zum Tennis

Zum dritten Mal in Folge ist die Schweizer Uhrenmarke Rado offizieller Zeitnehmer und Partner des Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart. Das beliebte Damenturnier und WTA Premier-Event läuft noch bis zum 26. April in der Porsche-Arena. Wie bei einer ganzen Reihe internationaler Tennis-Turniere ist Rado auch dort für die präzise Zeitmessung zuständig – repräsentiert durch markante Eckuhren in Form einer Rado HyperChrome auf dem Center Court.

Fans der Marke Rado mit einem Faible für Tennis erhalten heute, 20. April, und am 22. April zusammen mit einer Begleitperson freien Eintritt zum Turnier sofern sie eine Rado-Uhr tragen. Die Karten werden am Hauptausgang ausgegeben – solange der Vorrat reicht. Am 21. April können Besucher des Rado-Stands im Sport- und Lifestyle-Village mit etwas Glück und sportlichem Geschick die Chance, zudem einen von zwei exklusiven Rado Zeitmessern zu gewinnen.

Am Rado-Smash-Corner können Besucher die Härte ihres Aufschlags testen
Am Rado-Smash-Corner können Besucher die Härte ihres Aufschlags testen

Zudem können Besucher des Rado-Stands natürlich die neue Uhrenkollektion von Rado entdecken. Im Rado Smash Corner haben Tennis-Fans darüber hinais Gelegenheit, sich mit den Profis zu messen: Mit dem Schläger in der Hand kann man dort ausprobieren, wie schnell der eigene Aufschlag ist. Als neuen Service entsendet Rado in diesem Jahr eine „Countdown-Lady“, die den Zuschauern den Beginn der Matches anzeigt und so auf charmante Weise dafür sorgt, dass die Plätze am Court rechtzeitig eingenommen werden. Auch eine Autogrammstunde mit der Top-Spielerin und Rado Markenbotschafterin Agnieszka Radwanska ist geplant.

Seiko: Virtuell durchs Museum

1913_Laurel
Die Laurel war 1913 die erste japanische Armbanduhr. Ihre Geschichte lässt sich auf der Museumstour nachlesen.

Wie jede gute Uhrenfirma zeigt auch Seiko seine herausragenden historischen und aktuellen Zeitmessgeräte in einem eigenen Museum. Im Falle von Seiko liegt dieses naturgemäß in Japan. Nicht gerade um die Ecke für die europäischen Uhrenfreunde also. Daher bietet die japanische Manufaktur seit kurzem für PCs, Tablets und Smartphones einen virtuellen Rundgang durch sein im Zentrum von Tokio gelegenes Museum an. Das Museum stellt eine Vielfalt an frühen asiatischen und europäischen Zeitmessgeräten bis hin zu den außergewöhnlichen japanischen Laternenuhren „Wadokei“ des 19. Jahrhunderts aus. Natürlich werden bei diesem Rundgang auch die seit 1892 hergestellten hauseigenen Uhren gezeigt. Das Museum präsentiert zudem Sportzeitmessgeräte und Messausrüstungen sowie einige interaktive Ausstellungen. Dabei schlendert man durch die großzügigen Museumsräume, während man das 360°-Panorama und die Exponate der Ausstellungen genießt.

1923 kam es in Tokio zum schweren Erdbeben von Kanto. Die Hauptverwaltung in Ginza und die  Seikosha-Fabrik brannten nieder, obwohl sie das Erdbeben überstanden hatten. Die durch die Hitze geschmolzenen Taschenuhren können hier betrachtet werden.
1923 kam es in Tokio zum schweren Erdbeben von Kanto. Die Hauptverwaltung in Ginza und die
Seikosha-Fabrik brannten nieder, obwohl sie das Erdbeben überstanden hatten. Die durch die Hitze geschmolzenen Taschenuhren können hier betrachtet werden.

Man beginnt die Reise entweder klassisch am Eingang des Museums oder suchen sich über den Reiter „Map“  direkt einen Raum von Interesse aus. Beim Scrollen durch das Bild tauchen viele kleine Info-Kreise auf, die nach dem Anklicken anhand von Filmmaterial, Fotos und englischen Texten Informationen über die jeweiligen Museumsstücke vermitteln.

Viele Exponate geben einen Einblick über die 134-jährige Firmengeschichte, darunter auch welche Gänsehautfaktor, wie die ineinander verschmolzenen Uhren aus dem Jahr 1923, als ein Erdbeben die Seiko Fertigungshallen in Schutt und Asche legte.

Alle Informationen sind durchweg in Englisch gehalten und natürlich ist der unter http://museum.seiko.co.jp/virtual/en/index.html erreichbare virtuelle Rundgang 24 Stunden am Tag und an sieben Tagen in der Woche möglich.

Intelligent oder nicht: Was Smartwatches und Uhren unterscheidet

Ihr wundert euch vielleicht ein wenig, warum wir hier das Thema Smartwatch bisher nur am Rande angesprochen haben. Um zu erklären, warum das so ist, möchte ich ein wenig ausholen. Wir beginnen am Tag, nachdem Apple die technischen Feinheiten seiner Smartwatch präsentiert hat. Es ist kurz nach zwölf Uhr und ich habe mich mit einem Bekannten zum Mittagessen getroffen. Wir warten auf unsere Spagetti Carbonara, als er von seinem iPad aufschaut, mich anblickt und die Augenbrauen hebt: „Nur 18 Stunden Akkulaufzeit?“ Was man über meinen Begleiter wissen muss: Er ist Art Director in einer kleinen, aber feinen Werbeagentur, erklärter Apple-Jünger und stets mit dem neuesten Frischobst aus Cupertino unterwegs. Bisher jedenfalls. Denn ich bin zugegebenermaßen nicht ganz unschuldig daran, dass er sich mittlerweile auch in der Uhrenwelt ganz gut auskennt. Und daher weiß er, dass 18 Stunden Autarkie selbst für einen mittelmäßigen mechanischen Zeitmesser einfach lächerlich sind. Daher kann er die Apple Watch auch nicht als Uhr ernst nehmen.

Aus der Sichtweise eines Smartphoneherstellers

Apps, die sich mit dem Thema Zeit verbinden lassen, können intelligenten Uhren sinnvoll aufwerten.

Und damit kommen wir zum Grundproblem: Die meisten Hersteller von Smartwatches sind bei der Entwicklung mit der Sichtweise eines Smartphoneherstellers an das Thema herangegangen. In deren Welt ist es vermutlich ganz normal, dass man abends sein Gerät ans Stromnetz hängt. Diese Sichtweise ist natürlich nicht verwerflich. Gegenüber einer konventionellen mechanischen Uhr bieten sich zumindest auf dieser Ebene keinerlei Vorteile. Eine Gangautonomie jenseits der 36 Stunden ist hier vollkommen normal. Mittlerweile lassen sich Kraftvorräte für bis zu zehn Tage im Federhaus speichern und abrufen. Und selbst wenn der Energievorrat zu Ende geht, benötigt man kein Stromnetz zur Energiezufuhr: Eine getragene Automatikuhr erledigt das bei jeder Armbewegung ganz alleine; bei einer Handaufzug reicht es, gelegentlich mit zwei Fingern an der Krone zu drehen. Übrigens ist letztere keine Erfindung Apples. Vielmehr hat Abraham Louis Breguet das kleine Rädchen zum Aufziehen und Einstellen der Funktionen erstmalig eingesetzt. Und da wir gerade beim großen Breguet sind: Wer möchte daran zweifeln, dass seine ab 1783 geschaffene Marie Antoinette (N° 160) smart ist? Schließlich sind in ihr neben Uhrzeit unter anderem Zeitgleichung, Minutenrepetition, Ewiger Kalender, Gangreserveanzeige, Temperaturanzeige vereint.

Was ist sinnvoll?

OK, auf das Herunterladen von Apps muss man bei einer klassischen Uhr verzichten. Klar, bei den Funktionen jenseits der Zeitmessung kann die Smartwatch ihre Vorteile ausspielen. Allerdings ist mir beim Durchblättern der Angebote bislang keine App aufgefallen, die sich ausschließlich auf der Smartwatch sinnvoll nutzen ließe und die das Smartphone daher überflüssig machen könnte. Das wird es ohnehin nicht, solange eine Smartwatch nur dann ihren Zweck erfüllt, solange sie mit dem passenden Smartphone gekoppelt ist.

Bleiben also das Design und die gute Verarbeitung. Hier hat Apple tatsächlich wieder einmal vorgelegt. Aber: Warum sollte ich also mehrere hundert Euro für schickes Design und gute Verarbeitung ausgeben, wenn ich dieses alle paar Stunden mit neuem Strom versorgen muss? Und daher wird mein Tischnachbar weiter auf die neue Sinn sparen, mit der ich ihn im Herbst angefixt habe.

Die Sicht der Uhrenhersteller

Nein, die Smartwatch hat mit der klassischen Uhr sehr wenig zu tun. Vielmehr ist es so, dass sich hier langsam eine neue Art des Accessoires fürs Handgelenk etabliert, die eine Co-Existenz mit der Uhr eingehen wird. Motorrad und Auto sind eben auch nur Artverwandte, die beide die Straße benutzen, aber eben unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Das eine wird das andere aber nicht verdrängen.

Und genau aus diesem Grund werden wir bei Jewelblog das Thema Smartwatch in erster Linie aus der Sicht der Uhrenliebhaber beleuchten.

Damit können wir gleich loslegen. Denn die Uhrenhersteller haben sich, spätestens seitdem die ersten Gerüchte über Apples Smartwatchpläne durch das Netzt waberten, ebenfalls des Themas angenommen.

Wir stellen euch fünf aktuelle Konzepte vor: (mehr …)

Mühle-Glashütte: Die Schönheit der Funktionalität

Streng funktional und dennoch mit starkem eigenem Charakter. Mit diesem Credo lassen sich die Uhren von Mühle seit Jahren umschreiben. Der Uhrenschmiede um Markenchef Thilo Mühle ist es zudem gelungen, immer mehr eigene Fertigungstiefe in die Zeitmesser aus Glashütte zu packen. Deshalb kann Mühle weiterhin auf eine stabile Preipolitik verweisen. Über die Anpassungen nach oben, wie sie auf der Baselworld von den Schweizer Marken zähneknirschend verkündet wurden, kann man bei Mühle nur lächeln.

Und da Mühle in Basel durchweg stimmige Ergänzungen zu den bestehenden Kollektionen präsentiert hat, wird sich das Familienunternehmen 2015 sicher leichter tun als die meisten eidgenössischen Mitbewerber.

Understatement aus Glashütte: Der Neuzugang in der Teutonia-Familie
Understatement aus Glashütte: Der Neuzugang in der Teutonia-Familie

Zu den Highlights der Saison zählt sicherlich die Teutonia II Großdatum Chronometer, eine Business-Uhr, die bis ins kleinste Detail durchdacht gestaltet ist. Die Neuheit in der erfolgreichen Teutonia-Familie ist in einer silberfarbenen sowie in einer nachtblauen Zifferblattvariante erhältlich. Bleiben wir doch gleich bei den Details auf dem Zifferblatt: Hier bildet das Großdatum bei zwölf Uhr einen harmonischen Gegenpol zur kleinen Sekunde bei sechs Uhr. Eingebettet in ein aufwändig guillochiertesZifferblatt strahlt diese Anordnung Ruhe aus und erzeugt eine klassische Ausgewogenheit. Die Guillochierung ist jedoch nicht allein Verzierung. Sie dient auch einer weiteren Gliederung des Zifferblattes. Denn so unterstützt das Design das Ablesen der Zeit auf einen Blick. Von der feinen, reliefartigen Zeichnung des Zifferblattes heben sich die geschwärzten Zeiger klar und deutlich ab. Von Hand applizierte Indizes setzen weitere elegante Akzente. Eingehüllt ist dieses Zifferblatt in ein 41 Millimeter messendes Gehäuse aus poliertem und geschliffenen Edelstahl. Ein hochwertiges Armband aus Krokodilleder mit einer Doppelfaltschließe aus Edelstahl gibt dem klassischen Erscheinungsbild eine tragende Rolle.

Für die Erfüllung der Chronometernorm musste die Uhr ihre Heimat nicht verlassen. Denn seit einigen Jahren wird in der Glashütter Sternwarte eine deutsche Zertifizierungsstelle, deren Normen in vielen Punkten strenger und praxisorientierter sind, als die der Schweizer COSC (mehr Infos über die Chronometernormen).

Als Werk dient der Teutonia II ein Eta 2892-2, das mit einem Großdatumsmodul von Jaquet aufgerüstet wurde. Zu den Bearbeitungen, die anschließend im Mühle-Stammhaus in der Altenberger Straße gehört unter anderem der Tausch der Feinregulierung gegen die bei Mühle entwickelte Spechthals-Feinregulierung.

Die Teutonia II Großdatum Chronometer ist auf jeweils 250 Exemplare limitiert, die jeweils 3700 Euro kosten.

Sinn: Erfolgreich wie der Dax

SINN_6068
Eine ideale Dresswatch – nicht nur für Bänker und Broker

Um die 5000 Punkte herum bewegte sich der Dax, als Sinn im April 1999 die erste Version seiner Frankfurter Finanzplatzuhr vorstellte. Heute, ziemlich genau 16 Jahre später steht der Leitindex der Deutschen Börse bei über 12000 Punkten. Und genauso erfolgreich wie die Aktienkurse hat sich die Modellreihe des Frankfurter Uhrenherstellers enzwickelt: Zehn Varianten umfasst die Kollektion mittlerweile, deren jüngste Ergänzung eben auf der Baselworld präsentiert wurde.

Die Klarheit und Übersichtlichkeit hat das Modell 6068 von seinen Vorgängern geerbt. Bemerkenswert dabei: Sinn schafft es auf 38,5 Millimeter Gehäusedurchmesser zwei Zeitzonen auf 12-Stundenbasis gut ablesbar unterzubringen. Das schaffen nicht alle Uhrendesigner, wie ich beim Messebesuch einmal mehr feststellen musste. Weniger ist eben manchmal mehr. Das ist eben nicht nur so ein Sprichwort.

Auch bei Dunkelheit zeigt die 6068 Understatement bei guter Ablesbarkeit
Auch bei Dunkelheit zeigt die 6068 Understatement bei guter Ablesbarkeit

Das Gehäuse der 6068 besteht aus poliertem Edelstahl und fasst ein galvanisch geschwärztes Zifferblatt mit Sonnenschliff ein. Die aufgesetzten Appliken sind mit Leuchtfarbe belegt, ebenso Stunden- und Minutenzeiger.

Das Deckglas besteht aus beidseitig entspiegeltem Saphirkristall. Durch den Sichtboden aus innen entspiegeltem Saphirkristallglas lässt sich das veredelte SW 300-1 Automatikwerk mit der Rotorgravur „Bulle und Bär“ betrachten. Die 6068 ist zudem Druckfest bis 10 Bar und unterdrucksicher.