Mühle-Glashütte: Die Schönheit der Funktionalität

Streng funktional und dennoch mit starkem eigenem Charakter. Mit diesem Credo lassen sich die Uhren von Mühle seit Jahren umschreiben. Der Uhrenschmiede um Markenchef Thilo Mühle ist es zudem gelungen, immer mehr eigene Fertigungstiefe in die Zeitmesser aus Glashütte zu packen. Deshalb kann Mühle weiterhin auf eine stabile Preipolitik verweisen. Über die Anpassungen nach oben, wie sie auf der Baselworld von den Schweizer Marken zähneknirschend verkündet wurden, kann man bei Mühle nur lächeln.

Und da Mühle in Basel durchweg stimmige Ergänzungen zu den bestehenden Kollektionen präsentiert hat, wird sich das Familienunternehmen 2015 sicher leichter tun als die meisten eidgenössischen Mitbewerber.

Understatement aus Glashütte: Der Neuzugang in der Teutonia-Familie

Understatement aus Glashütte: Der Neuzugang in der Teutonia-Familie

Zu den Highlights der Saison zählt sicherlich die Teutonia II Großdatum Chronometer, eine Business-Uhr, die bis ins kleinste Detail durchdacht gestaltet ist. Die Neuheit in der erfolgreichen Teutonia-Familie ist in einer silberfarbenen sowie in einer nachtblauen Zifferblattvariante erhältlich. Bleiben wir doch gleich bei den Details auf dem Zifferblatt: Hier bildet das Großdatum bei zwölf Uhr einen harmonischen Gegenpol zur kleinen Sekunde bei sechs Uhr. Eingebettet in ein aufwändig guillochiertesZifferblatt strahlt diese Anordnung Ruhe aus und erzeugt eine klassische Ausgewogenheit. Die Guillochierung ist jedoch nicht allein Verzierung. Sie dient auch einer weiteren Gliederung des Zifferblattes. Denn so unterstützt das Design das Ablesen der Zeit auf einen Blick. Von der feinen, reliefartigen Zeichnung des Zifferblattes heben sich die geschwärzten Zeiger klar und deutlich ab. Von Hand applizierte Indizes setzen weitere elegante Akzente. Eingehüllt ist dieses Zifferblatt in ein 41 Millimeter messendes Gehäuse aus poliertem und geschliffenen Edelstahl. Ein hochwertiges Armband aus Krokodilleder mit einer Doppelfaltschließe aus Edelstahl gibt dem klassischen Erscheinungsbild eine tragende Rolle.

Für die Erfüllung der Chronometernorm musste die Uhr ihre Heimat nicht verlassen. Denn seit einigen Jahren wird in der Glashütter Sternwarte eine deutsche Zertifizierungsstelle, deren Normen in vielen Punkten strenger und praxisorientierter sind, als die der Schweizer COSC (mehr Infos über die Chronometernormen).

Als Werk dient der Teutonia II ein Eta 2892-2, das mit einem Großdatumsmodul von Jaquet aufgerüstet wurde. Zu den Bearbeitungen, die anschließend im Mühle-Stammhaus in der Altenberger Straße gehört unter anderem der Tausch der Feinregulierung gegen die bei Mühle entwickelte Spechthals-Feinregulierung.

Die Teutonia II Großdatum Chronometer ist auf jeweils 250 Exemplare limitiert, die jeweils 3700 Euro kosten.

Witold A. Michalczyk

Witold A. Michalczyk ist erfahrener Uhrenredakteur. Wenn er nicht gerade über aktuelle Trends oder historische Aspekte der Zeitmessung recherchiert, beschäftigt er sich mit Höhlenforschung und der Geschichte des Stummfilms. Witold A. Michalczyk lebt am Rand der Schwäbischen Alb.

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