Baselworld 2013: Gerettet mit Breitling

Mit der Emergeny II hat Breitling auf der Baselworld einen aufsehen erregenden Nachfolger seiner Notrufuhr Emergency vorgestellt. Mit dem neuen Zeitmesser belegt das Unternehmen, dass der Fokus in den Werkstätten in Grenchen nicht allein auf hochwertige Uhrenmechanik liegt. Denn die neue in den vergangenen fünf Jahren entwickelte Emergency II beinhaltet eine Fülle von innovativen Lösungen und Weiterentwicklungen im Bereich der Mikromechanik und Mikroelektronik.

Bereit für den Notfall: Die Emergency II sendet auf zwei Frequenzen Notsignale zur Ortung von Personen aus

Doch der Reihe nach:
Im Jahr 1995 lancierte Breitling mit der Emergency die erste Armbanduhr mit integriertem Mikronotfunksender. Die Emergency sendete im Bedarfsfalls Signale auf der internationalen Aviatiknotfunkfrequenz 121,5 MHz und ermöglichte es, Piloten und Passagiere nach einem Flugzeugcrash in einem näheren Umkreis zu orten. Das Instrument ergänzte die in sämtlichen Luftfahrzeugen mitgeführten Notfunkbaken und wurde weltweit von den besten Aviatikprofis tagtäglich getragen und getestet. Sie bewährte sich bei zahlreichen Ortungs- und Rettungsübungen, und Piloten auf der ganzen Welt vertrauten ihrer effizienten und zuverlässigen Senderuhr. Rund 40 000 Exemplare gingen bisher über den Ladentisch; viele davon haben dazu beigetragen, zahlreiche Leben zu retten.

Neue Frequenz zur besseren Ortung
Im Jahr 2009 wurde jedoch eine Änderung der Signalfrequenz beschlossen. Die Satelliten von Cospas-Sarsat, die die Technik für das Notrufsignal und dessen Ortung stellen, sollten die die Frequenz 121,5 MHz nicht mehr empfangen und die Notsignale wurden auf die Frequenz 406 MHz umgestellt. Diese optimale digitale Frequenz bietet größere Sicherheit, liefert vollständigere Informationen und reduziert Fehlalarme beträchtlich. Das Signal 121,5 MHz wird allerdings weiterhin an Land, von Schiffen auf See und von Luftfahrzeugen in der Luft empfangen und bleibt daher für die Ortung von von Opfern ein effizientestes und zuverlässiges System. Neuere Notfunkbaken müssen folglich über ein Zweifrequenz-System verfügen, um präzise Ortungen zu gewährleisten.

Die Emergency II ist die allererste Armbanduhr, die ein solches Zweifrequenz-System integriert hat. Sie ist dazu mit einem Mikrosender ausgerüstet, der über 24 Stunden abwechslungsweise zwei verschiedene Frequenzen benutzt: Alle 50 Sekunden gibt es ein 0,44 Sekunden langes ein erstes digitales Signal auf der Frequenz 406 MHz sowie alle 2,25 Sekunden ein 0,75 Sekunden langes zweites analoges Signal auf die Frequenz 121,5 MHz (für die Ortung und Rettung).

Denkbar einfache Bedienung
Die Bedienung des Systems ist denkbar einfach und für den Notfall optimiert: Die beiden im unteren Teil der Uhr eingebauten Antennen lassen sich auf beiden Seiten des Gehäuses von Hand herausziehen. Wird die Antenne herausgezogen, sendet die Uhr automatisch Alarmsignale aus. Für den Benutzer bedeutet dies, dass er als Erstes den Knopf der Hauptantenne auf der rechten Seite des Gehäuses aufschrauben und herausziehen muss. Der Knopf löst sich automatisch von der Antenne, sobald sie die richtige Länge erreicht hat. Nach dieser Operation löst sich der Knopf der zweiten Antenne, die nun nach dem gleichen Prinzip herausgezogen wird. Sämtliche Etappen werden auf der Uhr unmissverständlich beschrieben. Sind beide Antennen ausgefahren, gilt es, die Uhr optimal zu positionieren, um beste Sendeleistungen zu garantieren.

Dass die Uhr mit dem von Breitling entwickelten thermokompensierten Superquarzwerk ausgestattet ist und dieses von der COSC zertifiziert ist, versteht sich von selbst.

 

Witold A. Michalczyk

Witold A. Michalczyk ist erfahrener Uhrenredakteur. Wenn er nicht gerade über aktuelle Trends oder historische Aspekte der Zeitmessung recherchiert, beschäftigt er sich mit Höhlenforschung und der Geschichte des Stummfilms. Witold A. Michalczyk lebt am Rand der Schwäbischen Alb.

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