Die neue Astron von Seiko war eines der Highlights der Baselworld 2012. Welchen hohen Stellenwert diese Uhr bei Seiko genießt, kann man bereits an der Namensgebung ablesen. Denn die im Jahr 1969 von Seiko weltweit erste Quarzarmbanduhr trug ebenfalls den Namen Astron und markierte den Beginn einer Revolution der Uhrenwelt.
Eine ähnlich fundamentale Umwälzung wird die Astron des Jahres 2012 wohl nicht auslösen. Doch stellt sie im Augenblick das technische Nonplusultra eines komfortablen Armbandzeitmessers für Vielreisende dar. So sorgen Solarzellen dafür, dass man sich um die Energieversorgung der Uhr keine Sorgen machen muss – zumindest, solange die Uhr alle paar Tage etwas Sonnenlicht bekommt. Eine konventionelle Zeitanzeige über drei Zeiger sorgt für eine schnelle Ablesbarkeit und den Ewigen Kalender muss man erst im Jahr 2100 um einen Tag nachjustieren (wenn der dann ausfallende 29. Februar zahlreichen Uhren ein Datumsproblem bringen wird).
So weit, so komfortabel – aber bereits bekannt. Doch mit ihrer neuartigen Zeitanpassungsfunktion betritt die Astron technisches Neuland. Wer sich bisher auf eine absolut präzise Zeit am Handgelenk verlassen wollte, musste auf eine Funkuhr zurückgreifen und sich dann sicher sein, dass er im Empfangsbereich eines der zurzeit sechs Sender ist, die ein Zeitsignal ausstrahlen. Statt solcher terrestrischer Sendestationen mit begrenzter Reichweite nutzt die Astron die Zeitsignale des GPS-Satellitennetzes. Dieses Netz deckt mit mindestens 24 aktiven Satelliten die gesamte Erdoberfläche ab. Solange man den Himmel über sich sehen kann, kann die Astron auch das exakte Zeitsignal der Atomuhr eines GPS-Satelliten empfangen. Einmal am Tag geschieht dies automatisch. Auf Knopfdruck kann man zusätzlich individuell die Zeit abfragen, die dann mit einer theoretischen Abweichung von einer Sekunde in einhunderttausend Jahren auf dem Zifferblatt dargestellt wird.
Darüber hinaus nutzt die Astron auch die Vorteile des GPS-Systems zur Standortbestimmung und Zeitzonenerkennung. Sie ist damit erste Uhr der Welt, die ihrem Standort die richtige Zeitzone zuweist und die lokale Ortszeit automatisch einstellt. Dazu hat Seiko die Erde in eine Million Quadrate unterteilt und jedem dieser Quadrate die richtige Zeitzone zugewiesen.
Für Reisende ist die Zeitzonenumstellung jetzt so komfortabel wie nie zuvor: Sie müssen sich nur im Freien aufhalten und einen Drücker für sechs Sekunden betätigen. Anschließend nimmt die Astron Verbindung zu mindestens vier Satelliten auf, ermittelt den Standort und die dazugehörige Zeitzone und stellt die Uhr in 30 Sekunden auf die aktuelle Ortszeit ein. Dabei berücksichtigt sie alle 39 Zeitzonen auf der Erde, also auch jene, die etwas schrägere Abweichungen von der Normalzeit haben, wie beispielsweise Nepal, das sich drei Stunden und 45 Minuten vor Mitteleuropäischen Sommerzeit befindet.
Die Anzeige für eine Zweite Zeitzone und die Anpassung auf Sommerzeit mit nur einem Knopfdruck komplettieren die Ausstattung der Uhr. Die Kollektion umfasst vier Modelle aus High-Intensity-Titanium und zwei Uhren aus Edelstahl in Preislage von 1950 bis 3300 Euro und kommt im Herbst in die Läden.