Manchmal liegen die Ideen irgendwie in der Luft. Sie unterliegen unbewussten Strömungen, Entwicklungen und Trends und sie resultieren als logisches Ergebnis von vorangegangenen Ideen, die ausgebaut und weitergedacht werden. Menschen mit einem seismographischem Gespür für diese Schwingungen entdecken sie zuerst und setzen sie auf ihre ganz eigene Weise um. Wir haben für euch ein paar Trendsetter entdeckt, die sich dem Thema der Verwicklungen, Verstrickungen und Verflechtungen im Schmuck widmen.
Verena Schreppel zum Beispiel haben wir im vergangenen Sommer auf der Tendence in Frankfurt kennen gelernt. Die Produktdesignerin hat ein recht breites Portfolio, zu dem auch die Kollektion Zopf gehört. Für diese Schmuckstücke wurde echtes Haar geflochten und dann in Silber oder Gold gegossen. Broschen, Ringe oder Halsschmuck erhalten so ihre einzigartige Struktur.
Auch Yasmin Mirza-Zadeh alias goldmiss setzt auf die alte Handwerkskunst des Flechtens. Ausgehend von ihrem Spitzenschmuck, der das traditionelle europäische Handwerk des Klöppelns mit orientalischen Motiven in Einklang bringt, entwickelte sie zunächst die Knotenring-Kollektion. In dieser wird die Spitze auf den einzelnen Faden reduziert, der zu verschiedenen Knoten geschlungen wird. Nun sind daraus die Flechtringe entstanden. Von der Komplexität zur Reduktion und in kleinen Schritten wieder zurück, könnte das Motto von goldmiss lauten.
Bei Marc O’Polo ist es das Strickdesign aus der Mode, das den neuen Schmuckstücken seinen weichen Stempel aufdrückt. Rautenmuster erinnern an kuschlige Strickpullover, schmale Kordeln bestimmen die zarten Ringe, die sich in locker geschlungenen Knoten um den Finger schmiegen. Doch egal ob geflochten, gedreht, geknotet oder gestrickt – jedes einzelne Schmuckstück verleiht der Schmuckträgerin mädchenhaften Charme und verführt vielleicht sogar dazu, mal wieder Blumenkränze zu flechten, sich kunstvolle Zöpfe zu binden oder die Stricknadeln wieder hervorzukramen 😉
Fotos: Hersteller