Jewelblog trifft: Joey Kelly

Seit Dezember 2011 ist Joey Kelly Botschafter der Uhrenmarke Sector. Im Gespräch verriet uns der Extremsportler, Buchautor und ehemalige Musiker der Kelly Family worauf er beim Uhrenkauf achtet und wo der Reiz des Extremsports liegt. Außerdem gibt er Joey Kelly uns einen kurzen Einblick in seinem Terminplan.

jewelblog: Worauf achtest Du, wenn Du eine Uhr kaufst?
Joey Kelly:
Sie muss sportlich sein. Ich trainiere jeden Tag und brauche dazu eine Uhr, die angenehm am Handgelenk sitzt und die sich leicht ablesen lässt.

jewelblog: Ist dabei das Gewicht wichtig?
Kelly:
Das Gewicht ist mir egal. Bei Kurzdistanz-Läufern spielt das Gewicht eher eine Rolle, aber auf den Ultrastrecken ist es im Grunde egal. Mit der Sector-Uhr, die ich im Augenblick trage, werde ich in Sibirien an den Start gehen. Allerdings brauche ich dazu eine Verlängerung fürs Armband, weil ich sie über einer dicken und warmen Jacke tragen werde – wir werden da minus 20 Grad haben oder mehr.

"Ich bin immer auf der Suche nach neuen extremen Herausforderungen."

jewelblog: Wie kamen Sector und Du eigentlich zusammen?
Kelly:
Dazu muss ich eine kleine Geschichte erzählen: Als ich meinen ersten Ironman gemacht habe, hatte ich mir einen Aufkleber aufs Rad geklebt: „Sector – No Limits“. Damals kannte ich die Marke aber kaum. Ich dachte aber, dass passt ganz gut zu mir. Das Thema „No Limits“ habe ich dann immer wieder aufgegriffen, beispielsweise im Buchtitel: „Joey Kelly – No Limits“. Ich bin immer auf der Suche nach neuen extremen Herausforderungen. Als mich dann das Sector-Team anrief, habe ich mich wahnsinnig gefreut. Sector ist einfach eine coole Marke, vielleicht eher eine Herrenmarke, sportbezogen und jung; mir gefallen die Uhren einfach.

jewelblog: Du bist seit Dezember 2011 Testimonial für die Uhrenmarke Sector. Hast Du dich vor dieser Zusammenarbeit schon für Uhren und Zeitmessung interessiert?
Kelly:
Als Läufer ist man ja ständig mit dem Thema Zeitmessung konfrontiert: Es geht um Platzierungen, um die Verbesserung seiner eigenen Laufzeiten, um den Trainingsaufbau und so weiter. Da spielt Zeit immer eine wichtige Rolle. Auch mit den verschiedenen Arten von Pulsuhren habe ich mich schon beschäftigt. Im Training trage ich oft eine Pulsuhr. Während eines Wettkampfs reicht mir aber meistens eine normale Uhr. Bei meinen Ultraläufen verlasse ich mich aber auch oft auf mein eigenes Zeitgefühl.

jewelblog: Wie gut kannst Du dich dabei auf dein Zeitgefühl verlassen?
Kelly
: Ich habe im Laufe der Jahre ein sehr gutes Gefühl dafür entwickelt, ob ich gerade eine gute Zeit laufe. Bei meinen Trainingsrunden zuhause schaue ich eigentlich nur noch zur Kontrolle auf die Uhr, aber meistens weiß ich da schon vorher, ob eine Runde gut oder schlecht war. Natürlich kenne ich da meine vier oder fünf Trainingstrecken.

Joey Kelly mit Shark Master von Sector

jewelblog: Und wie ist das im Wettkampf?
Kelly:
Auch hier habe ich ein recht gutes Gefühl für meine Form und damit die Zeit entwickelt. Ich bin jetzt seit fast 16 Jahren im Ultrasport aktiv und habe über 100 Wettkämpfe von der Marathondistanz ab aufwärts gelaufen. Da lernt man seinen Körper recht gut kennen.

jewelblog: Warum macht man diesen Extremsport?
Kelly:
Mir macht das Spaß – so einfach ist das. Ich werde nicht gezwungen, sondern stelle mir diese Herausforderungen freiwillig. Außerdem reise ich sehr gerne. Die verschiedenen Ausdauerwettkämpfe haben mich in Länder und Gegenden gebracht, die ich sonst vielleicht nicht gesehen hätte. Gerade jetzt bereite ich mich auf einen Wettbewerb in Sibirien vor. Dort wird zum ersten Mal ein Ultramarathon am Baikalsee veranstaltet. Da war ich noch nie und freue mich auf den Lauf und die Gegend.

jewelblog: Wie finanziert man so etwas?
Kelly:
Wir sind alle Idealisten. Wenn es nicht gerade um die Tour de France oder so etwas geht, ist der Ultrasport eine Randsportart. Das Interesse der Medien ist nicht wie beim Fußball.

jewelblog: Kannst Du ohne Laufen leben?
Kelly:
Ich denke nicht. Vor etwa zwei Jahren musste ich zwei Monate auf das Laufen verzichten. Beim Eisfußball, einem Event von Stefan Raab, an dem ich teilgenommen hatte, habe ich mir den Innenmeniskus gebrochen. Ich habe dann schnell gemerkt, dass ich ohne Bewegung ganz schnell unzufrieden bin. Dabei ist mir aber auch eines klar geworden: Ultrasport ist nicht unbedingt gesund – aber mir macht er Spaß.

jewelblog: Wie viele Wettkämpfe absolvierst Du in einem Jahr?

"Ohne Bewegung bin ich ganz schnell unzufrieden "

Kelly: Lass mich einfach mal die Planung für dieses Jahr aufzählen: Jetzt kommt der Baikalsee, danach sind wir beim Bonn-Marathon. Anschließend kommt an Pfingsten ein 24-Stunden-Spendenlauf fürs ZDF, da komme ich schon an mein Limit, aber ich mache das gerne. Später im Juni kommt ein Aufbaumarathon; vom 12. bis 31. Juli steht die Amerika-Durchquerung von San Francisico nach New York an – das ganze ohne Geld, nur mit dem, was ich mir auf dem Weg erarbeite. Im August habe ich im Prinzip frei und mache da nur eine Geschichte für Arte und das ZDF: Mit Rudi Altig zusammen sind wir da auf der Nordsee-Radwanderroute ganz entspannt auf dem Rad unterwegs. Im September habe ich dann wirklich frei. Im Oktober ist der Köln-Marathon geplant, im November wieder ein 24-Stunden-Spenden-Event dran: Tauchen zusammen mit RTL. Letztes Jahr haben wir da 115.000 Euro von Sponsoren zusammenbekommen. Dieses Jahr soll das nochmal überboten werden. Das war es an größeren Events. Dazwischen kommen noch Sachen wie die Wok-WM am 10. März, im Juni Autoball und im Herbst Stockcar und Promi-Turmspringen.

Im zweiten Teil unseres Gesprächs wird Joey Kelly erklären, warum er selber keine Musik mehr macht und was er auf seinem MP3-Player gespeichert hat. Außerdem ist er sicher: Jeder kann einen Marathon laufen.

 

Fotos: Marion Mutschler / Sector

Witold A. Michalczyk

Witold A. Michalczyk ist erfahrener Uhrenredakteur. Wenn er nicht gerade über aktuelle Trends oder historische Aspekte der Zeitmessung recherchiert, beschäftigt er sich mit Höhlenforschung und der Geschichte des Stummfilms. Witold A. Michalczyk lebt am Rand der Schwäbischen Alb.

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1 Kommentar

  1. […] ersten Teil unseres Gesprächs hat Joey Kelly Einblick in seinen engen Terminplan gegeben und erklärt, warum Extremsportler das […]

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