Unter dem Titel „Simple Minds“ widmet sich die ZEIT der Einfachheit. Der Autor Jürgen von Rutenberg stellt die These auf, dass sich Menschen in einer immer komplexer werdenden Welt nach den einfachen Dingen des Lebens zurücksehnen – und zwar nicht nur im Jetzt, sondern schon in den verschiedensten geschichtlichen Epochen. Seine Beobachtungen zielen zwar darauf ab, den Hype um das iPad zu erklären, aber sie können ebenso gut auf die Begeisterung für modernen, klaren, puristischen Schmuck herangezogen werden.
Ein geometrisch geformtes Schmuckstück, ohne Schnörkel und Opulenz, schlicht, hochwertig verarbeitet und mit angenehmer Haptik kann einen wesentlich stärkeren Eindruck hinterlassen als ein aufwendig gestaltetes, filigranes Schmuckgebilde. Die Schönheit des Materials tritt stärker zu Tage, da sie nicht mit üppigen Formen konkurrieren muss. Das heißt nicht, dass Designschmuck klein sein muss. Im Gegenteil. Größe und Volumen in Kombination mit reduzierten Formen spiegeln Freiheit und Unbeschwertheit wider. Die Freiheit, trotz vielfältiger Möglichkeiten einer komplizierten und aufwendigen Gestaltung einfach zu bleiben. Die Unbeschwertheit und Gewissheit, dass dies auf Gefallen stoßen wird. Kurz: die Befreiung vom komplizierten Alltag. Deshalb ist Designschmuck einfach (und) schön.
Titelbild: Hersteller (v.l.: XEN, Tamawa, Georg Jensen)