Anlässlich der Inhorgenta 2010 in München hat Jörg Gellner das Problem der deutschen Schmuckindustrie auf den Punkt gebracht. Aufgrund der Konkurenz aus Asien ist Preiskampf nicht mehr möglich, deshalb gibt es nur zwei Strategien zum Überleben: Markenbildung und Technologieführerschaft. Da andere Länder aber auch nicht schlafen bleibt eigentlich nur noch das Ziel sich als Schmuckmarke zu etablieren. Ein Problem ist hier, dass es kaum eine Konzentration in der Schmuckindustrie gibt. Der durchschnittliche Umsatz der Schmuckproduzenten in Deutschland liegt nur bei ca. 2 Mio. Euro und, die Deutschen lassen bei McDonalds mehr Geld liegen als sie für Schmuck ausgeben.
Schmuckmarken können etwas mehr verlangen als No-Name-Produzenten, allerdings ist der Spielraum viel geringer als in anderen Branchen. Eine Schmuckmanufaktur kann aber nicht 25 Prozent vom Umsatz für die eigene Markenbildung ausgeben, wie das zum Beispiel die großen Luxusmarken wie Rolex, Omega, Prada, Louis Vuitton etc. tun. Mit einem geschickten Mix aus Werbung in Medien und durch die Präsenz beim Juwelier vor Ort kann man sich aber eine Nische schaffen die man als kleiner aber feiner Markenanbieter ausfüllt.
Quelle: Gellner
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