Nomos: Minimalistische Minimatik

Wenn Nomos Damenuhren gestaltet, dann kommt dabei sicherlich etwas anderes heraus, als ein mit Opulenz und Diamanten glänzender Zeitmesser. Denn die Designsprache der Glashütter Manufaktur ist nun einmal puristisch, klar und funktional. Davon weicht auch die neue Minimatik nicht ab, die in Basel vorgestellt wurde, aber erst im Herbst in die Läden kommen wird.

Dennoch lohnt sich schon jetzt ein Blick auf die Uhr. Und auf ihr Innenleben, doch dazu später.

Elegant, fein, hochpräzise – und  gut gelaunt: Das ist Minimatik von Nomos
Elegant, fein, hochpräzise – und
gut gelaunt: Das ist Minimatik von
Nomos

Fangen wir also mit den Äußerlichkeiten an: Mit einem Durchmesser von 35,5 Millimetern ist die Minimatic wohltuend klein. Das gerade einmal 8,86 Millimeter flache Gehäuse scheint aufgrund seiner gekonnten Zeichnung zu schweben. Dreiteilig, aufwendig gefertigt wirkt es zugleich reduziert und zurückhaltend – ein klassisches Uhrengehäuse eben. Mit ihrem gewölbten Glas, der konischen Form und den geschwungenen Linien ist die neue Uhr nicht nur ausgesprochen attraktiv, sondern liegt auch angenehm am Handgelenk an.

Diese gestalterische Zurückhaltung wird auch beim Zifferblatt beibehalten. Der Nomos-typischen harmonischen Aufteilung mit der kleinen Sekunde bei sechs Uhr und der klaren Typographie wird indes mit der Farbwahl von Zeigern und Ziffern eine kecke Nuance beigefügt: Denn die Zeiger drehen im kräftigem Bordeauxrot ihre Kreise und verweisen dabei auf Ziffern in Tintenblau. Abgerundet wird dieses Farbspiel von einer goldfarbenen Minuterie. Ein Kettenkarussell, ein Fliegenpilz und Kleckse auf dem Pult – von diesen Objekten hat sich die Nomos-Designtochter Berlinerblau bei der Gestaltung inspirieren lassen.

Ihre schlanke Form verdankt diese feminine NOMOS-Uhr DUW 3001, dem neuen flachen Automatikkaliber der Manufaktur.
Ihre schlanke Form
verdankt diese feminine NOMOS-Uhr
DUW 3001, dem neuen flachen Automatikkaliber
der Manufaktur.

Ein Detail auf dem Zifferblatt darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben: Denn der Schriftzug „Automatik“ verweist auf das besondere Innenleben der Minimatik. Denn mit dem Kaliber DUW 3001 arbeitet hier die jüngste Innovation der Glashütter Manufaktur. Nur 3,2 Millimeter hoch ist der neue Motor, der hier seine Premiere hat. Der Blick durch den serienmäßigen Saphirglasboden fällt auf eine Dreiviertelplatine, womit sich das Werk eine Glashütter Tradition aufnimmt. Die Oberflächen sind rhodiniert und werden mit Streifenschliff und einer Perlage verziert. Die Gangautonomie wird von Nomos mit absolut ausreichenden 42 Stunden angegeben.

Mit der Minimatik hat Nomos eine Uhr geschaffen, die sich leicht, fein und vielleicht auch mit einem Hauch Humor präsentiert, dabei aber immer stilvoll bleibt – und damit eine neue Art femininer Zeitmesser definiert.

Witold A. Michalczyk

Witold A. Michalczyk ist erfahrener Uhrenredakteur. Wenn er nicht gerade über aktuelle Trends oder historische Aspekte der Zeitmessung recherchiert, beschäftigt er sich mit Höhlenforschung und der Geschichte des Stummfilms. Witold A. Michalczyk lebt am Rand der Schwäbischen Alb.

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