Gerüchte darüber, das die Harry Winston einen neuen Investor sucht, gab es schon seit längerem. Dennoch überrascht die offizielle Meldung über das Ergebnis dieser Suchen die meisten Insider: Die Swatch Group mit Sitz in Biel erwirbt 100 Prozent der Aktien des amerikanischen Unternehmens HW Holdings Inc., das 0Besitzer der legendären Schmuck- und Uhrenmarke Harry Winston Inc. in New York ist. Der Schweizer Konzern erwirbt dabei nicht nur die Marke, sondern alle Aktivitäten im Zusammenhang mit Schmuck und Uhren, inklusive der 535 Mitarbeiter weltweit und der Produktionsfirma in Genf. Die Akquisitionssumme beträgt 750 Millionen US-Dollar, plus einer Nettoverschuldungsübernahme von bis zu maximal 250 Millionen US-Dollar. Im Kauf nicht inklusive ist die Harry Winston Diamond Corporation, die ab sofort unter dem Namen Dominion Diamond Corporation firmiert.
„Die Marke Harry Winston hat nun ein neues Zuhause, das über die nötige Fachkompetenz verfügt und der Marke die Unterstützung geben kann, die sie verdient, um ihr wahres Potenzial auszuschöpfen“, kommentiert Robert A. Gannicott – Verwaltungsratspräsident und CEO der Harry Winston Diamond Corporation, die Übernahme.
„Die Marke Harry Winston ergänzt das Prestige Segment der Gruppe bestens. Wir sind stolz und glücklich, Harry Winston in der Swatch Group Familie willkommen zu heißen“, freut sich auch Nayla Hayek, Verwaltungsratspräsidentin der Swatch Group.
Das Tätigkeitsfeld der Swatch Group hat sich bisher auf die Entwicklung und Fertigung von Uhren konzentriert. Signifikante Kompetenzen im High Jewellery Bereich gab es in dem Konzern bisher nicht. Mit dem Erwerb der Marke Harry Winston kann die Swatch Group dieses Segment sicherlich stärken. Als eine Fokussierung dieses Themas lässt sich auch Nayla Hayeks Statement deuten, die dabei Marilyn Monroe zitiert: „Diamonds are a girl’s best friend.“ Ob die beliebte Opus-Serie von weiter geführt wird, wurde bisher nicht bekannt gegeben. Das Projekt genießt wegen der technischen Raffinesse der bisher präsentierten Uhren einen hohen Stellenwert unter den horologsischen Aficionados.
Für eine endgültige Durchführung der Transaktion müssen noch verschiedene regulatorische Kontrollbehörden zustimmen. Stolpersteine werden dabei aber nicht erwartet.