Jewelblog trifft: Scott Devon, Gründer der Uhrenmarke Devon

Vom Motorrennsport zum Uhrenbau: Scott Devon

Jewelblog: Was für eine Idee stand hinter Ihrem Projekt als Sie sich entschieden hatten, eine neue Uhr zu kreieren? Was haben Sie zuvor beruflich gemacht?
Scott Devon: Zuvor war ich im amerikanischen Auto- und Motorradsport) engagiert. Wir waren dort sehr erfolgreich und haben diverse Rennen gewonnen. Dann hatte ich die Idee, ein besonderes Produkt – ein Luxusprodukt – auf den Markt zu bringen, das einfach anders und außergewöhnlich ist. Auf der Basis dieser Idee habe ich 2008 Devon Works gegründet, aber es hat dann noch einige Zeit gedauert bis wir letztendlich im Jahre 2010, es war Mitte Juli, endlich unsere erste Uhr ausliefern konnten.
Die Anfänge des Projekts waren nicht sehr einfach und zeitweise enttäuschend. Meine Vorstellung, eine innovative und außergewöhnliche Uhr zu produzieren war schwieriger in die Tat umzusetzen als ursprünglich gedacht. Ich wollte mich der traditionellen Schweizer Uhrenexpertise bedienen und reiste somit in die Schweiz, im Land der weltweit führenden Uhrenindustrie, konnte man mir jedoch nicht weiterhelfen – das war extrem frustrierend und ich musste einen neuen Weg finden. In dieser Situation habe ich dann auf meine Kontakte in der Flugzeugindustrie zurückgegriffen und mir die dort vorhandene Fachkompetenz im Raumfahrtgeschäft (NASA) zu Nutzen gemacht.
Letztendlich waren wir dann sehr erfolgreich und mein Traum ist wahr geworden. 2010 haben wir den Durchbruch geschafft.

Jewelblog: Wie sehen Ihre Wünsche für die Zukunft der Firma aus?
Devon: Als Gründer von Devon Works wünsche ich mir, dass unser Luxusprodukt auch noch im nächsten oder übernächsten Jahrhundert existiert…
In diesem Zusammenhang möchte ich kurz erwähnen, dass wir einen ersten großen Erfolg gleich 2010 hatten, als unsere Uhr für den Grand Prix des Haut Horlogerie in Genf nominiert wurde – wir haben zwar nicht gewonnen, aber es war das allererste Mal, dass eine amerikanische Uhr für diese Auszeichnung nominiert wurde.
Von Expertenseite wurde unsere Uhr schon im ersten Jahr als „historisch“ eingeschätzt – das war ein großartiger Erfolg.

Jewelblog: Welche Zielgruppe wollen Sie mit Ihrer Uhr erreichen?

Blickfang für Luxus und Technikfreaks: Exoskeleton

Devon: Alle Personen, die an Technik und Design interessiert sind, natürlich Sammler und alle Menschen, die den Spaßfaktor an einer Uhr schätzen.

Jewelblog: Wo liegen Ihre Hauptmärkte?
Devon: 40 Prozent des Umsatzes machen wir in den USA, 60 Prozent im Rest der Welt – vornehmlich in Europa und Asien. In Europa sind Italien und Deutschland unsere stärksten Märkte. Unser Verkaufskonzept zielt darauf ab, die Marke exklusiv zu platzieren und deshalb nur einen Verkaufspunkt pro Stadt zu haben. Allerdings gibt es natürlich auch Ausnahmen, wie zum Beispiel in Paris, wo wir bereits vier Händler haben – es ist komplett von Stadt und Markt abhängig.

Jewelblog: Hätten Sie ein paar Zahlen für uns?
Devon: Ja, na klar, wir können stolz mitteilen, dass von der Steampunk, die erst im Januar 2013 gelaunched wurde und die auf 150 Stück limitiert ist, bereits jetzt 80 Uhren verkauft sind.
Außerdem erwarten wir bis zum Jahresende die Tausender-Schwelle zu erreichen, dass heißt insgesamt 1000 Devon Uhren weltweit verkauft zu haben.

Jewelblog: Wie sieht es denn mit Uhren für Frauen aus?

Auch bei Frauen beliebt: Tread 2 mit Keramikgehäuse

Devon: Die weiße Tread 2 Keramikuhr ist bereits eine sehr feminine Uhr, die sehr gut bei den Frauen ankommt – des Weiteren sind wir in der Planung für eine Uhr mit vielen Diamanten.

Jewelblog: Und wie steht es mit der Exoskeleton, Ihrer letzten Erfindung?

Devon: Bislang ist die Exoskeleton super angenommen worden und darüber hinaus haben bereits berühmte Persönlichkeiten aus dem amerikanischen Filmbusiness ihr Interesse an einer Uhr bekundet.

 

Witold A. Michalczyk

Witold A. Michalczyk ist erfahrener Uhrenredakteur. Wenn er nicht gerade über aktuelle Trends oder historische Aspekte der Zeitmessung recherchiert, beschäftigt er sich mit Höhlenforschung und der Geschichte des Stummfilms. Witold A. Michalczyk lebt am Rand der Schwäbischen Alb.

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