Aus den Tiefen der Meere geborgen, vom Grund von Flüssen und Seen ans Tageslicht gebracht, waren Perlen lange Zeit ein Rätsel, das erst vor rund 100 Jahren gelüftet wurde. 1913 wies der deutsche Zoologe Friedrich Alverdes nach, dass Epithelzellen in der Muschel für die Perlenbildung verantwortlich sind und nicht, wie bis dahin angenommen, das bloße Festsetzen von Sandkörnern. Die ersten Zuchtperlen kamen in den 1920ern Jahren auf den Markt. Seither können die bezaubernden Schmuckkugeln gezielt angebaut und geerntet werden, wobei nur einige wenige Muschelarten, darunter die Pinctada, für die Perlenzucht geeignet sind. Die bekanntesten Perlenarten sind die Süßwasserperle, die Akoyaperle, die Südseeperle und die Tahitiperle.
Süßwasserperlen gibt es in ganz unterschiedlichen Farben. Sie schimmern in Weiß über Rosa und Lachs bis hin zu Grün und Bräunlich. Die meisten Exemplare stammen aus China und werden 2 bis 12 mm groß.
Als Inbegriff der klassischen Perle gilt die Akoyaperle, deren Durchmesser 2 bis 10 mm betragen kann. Sie ist in Japan, China und Vietnam zu Hause. Neben reinem Weiß ist sie hellem Gold, zartem Rosé und in einem leichten Silbergrau erhältlich .
Größer und extravaganter zeigt sich die Südseeperle. Ihr Durchmesser beträgt 10 bis 20 mm und kann auch noch größer ausfallen. Wie der Name bereits verrät, ist sie in der Südsee beheimatet, genauer: in Australien, Indonesien und den Philippinen. Das Farbspektrum reicht von Weiß und Creme über Gelb bis hin zu einem intensiven Goldton.
Eine tiefe Silbergraue bis Schwarze Tönung mit schillernden Regenbogeneffekten ist für die Tahitiperle charakteristisch. Sie wird in Tahiti und Französisch Polynesien gezüchtet. Ebenmäßige runde Formen sind selten und machen nur rund 5 Prozent der Ernte aus. Unregelmäßige und barocke Formen dominieren.
Im Laufe dieser Woche werden wir ein paar außergewöhnliche Perlenkreationen in unterschiedlichen Designrichtungen vorstellen und zeigen, dass Perlenschmuck mehr ist als eine weiße Kette am Hals einer älteren Dame 😉 Denn Perlen können klassisch und frech sein, jung und gediegen, modisch und zeitlos, extravagant und dezent – und vieles andere mehr.
Fotos: Hersteller, Titelbild: Gellner