Wer zu Weihnachten – oder zu einer anderen Gelegenheit – eine tolle Vintageuhr geschenkt bekommt, steht früher oder später vor der Frage: Was tun bei Reparaturen? Der erste Weg sollte zum Uhrmacher des Vertrauens führen. Wenn dieser allerdings an den kaputten Teilen verzweifelt, weil sie nicht mehr zu beschaffen zu sein scheinen, dann lohnt ein Blick in das Angebot von Ernst Westphal bzw. Watchparts24 – was wir an dieser Stelle auch allen Hobbyuhrmachern empfehlen möchten. Der Uhrenersatzteilhändler führt mehr als 8 Millionen Teile. Wenn es etwas nicht gibt, wird es durch ein weltumspannendes Netzwerk an Fachleuten beschafft oder auch von einer Partnerfirma – allesamt spezialisierte Betriebe in Deutschland und der Schweiz – anfertigen lassen.
Das Hamburger Ersatzteilunternehmen, auch Furniturist genannt, wurde 1898 unter dem Namen Meusel & Gerling gegründet. 40 Jahre später übernahm Ernst Westphal, sein Sohn Claus stieg in seine Fußstapfen. Bis zur Jahrtausendwende war das Unternehmen weit über die Grenzen Hamburgs und auch weit über die Grenzen Europas hinaus bekannt. Dann folgten schwierige Zeiten, der Nachfolger von Claus Westphal lagerte Möbel und Ersatzteile zwischenzeitlich ein.
Thomas Krim, eigentlich Softwareentwickler und passionierter Uhrenrestaurator, erfuhr davon und bot seine 2006 Hilfe mit anschließender Übernahme nach zwei Jahren an. Durch seine IT-Affinität erkannte er sofort die Bedeutung eines Onlineshops, so dass das Unternehmen von Anfang an auf den Onlineverkauf setzte. Nach kurzer Zeit schrieb die Firma Ernst Westphal wieder schwarze Zahlen, vergrößerte sich, Mitarbeiter wurden eingestellt. Heute agiert Thomas Krim aus dem Ruhestand heraus, seine Frau als Geschäftsführerin und sein engagiertes Team führen die Geschäfte in seinem Sinne weiter. Trotz Digitalisierung sind sie persönlich für die Kunden da, beantworten telefonisch und per E-Mail Nachfragen aus aller Welt und setzen alle Hebel in Bewegung, um auch das noch so seltenste Teil zu beschaffen.
Ernst Westphal früher und heute. Mit Uhrmacherlupe: Thomas Krim
Fotos: PR