Aus Eicheln lassen sich allerhand Dinge basteln, kleine Rehe zum Beispiel, oder Schmuck. Wer bei letzterem nur an eine Reihe notdürftig miteinander verbundener Nüsse denkt, kennt wahrscheinlich die Schmuckstücke von Heike Tries noch nicht. Die Diplomdesignerin benutzt die Früchte des Waldes auf eine kreative und elegante Art und Weise. Sie möchte den Blick auf den stetigen Wandel in der Natur lenken, der vom Menschen beeinflusst wird. In einigen Stücken kommen die Fruchtbecher zum Einsatz und werden mit Blattgold (Feingold) überzogen. Cupula heißt die Kollektion, in der die Natur auf diese dekorative Weise konserviert und veredelt wird. Süßwasser- und Akoyaperlen füllen den leeren Raum und unterstreichen den Kontrast von Vergänglichkeit und Beständigkeit. Die kleinen Kapseln sind mit zartem Golddraht miteinander verknüpft oder auf einer Ringschiene oder Ohrsteckern fest verankert.
In einigen Varianten wird diese Harmonie von langen Glasperlen durchbrochen, die zunächst einen abstrakten und befremdlichen Eindruck hinterlassen. Auf dem zweiten Blick wird allerdings klar, dass hier die Natur auf ihren Gegenpart, das künstlich Hergestellte stösst. Es zeigen sich neue Perspektiven, die einen besonderen Reiz verströmen und ihren eigenen Zauber entfalten. Esprit nennt Heike Tries diese Kollektion, die von Entdeckergeist beseelt ist. In einer dritten Variante, die zur Kollektion Cupula gehört, wird die Natur abgebildet, ohne selbst da zu sein. Abgüsse in Silber 925 ersetzen die Eichelnkapseln, die zwar als Originale dienen, aber nur in Kopie in den Schmuck einfließen. Die Formen sind zarter, die Kapselwände dünner. Unverkennbar ist jedoch die Struktur der Hüllen, die sich ausgewachsen als äußere Schale zeigen und als junge Früchte das Innere schmücken.
Heike Tries gehört zu den Nachwuchsdesignern, die im Rahmen des Forums ZeitZeichen auf der Intergem ausgestellt haben.
Fotos: Hersteller