Der mit 35,5 Karat zweitgrößte blaue Diamant der Welt, der „Blaue Wittelsbacher„, wurde von seinem neuen Besitzer, dem Londoner Juwelenhändler Laurence Graff umgeschliffen. Für die Freunde historischer Diamanten ist es ein Schock, denn mit dem Umarbeiten hat man auch die Historie dieses bedeutenden Steins weggeschliffen. Er stammte wahrscheinlich aus den Minen des Großmoguls Jahangir und gelangte von Indien an den spanischen Königshof. Er wurde 1664 erstmals urkundlich erwähnt, als König Philip IV ihn seiner Tochter, der 13jährigen Infantin Margarita Theresa schenkte. Der spanische Maler Velàzquez hat sie mit diesem Juwel portraitiert. Durch die Hochzeit mit dem Habsburger Kaiser Leopold I. kam der außergewöhnliche Diamant in den Besitz der Österreicher und schließlich 1712 mit der Ehe der österreichischen Kronprinzessin Maria Amalia und des Kurprinzen Karl Albrecht in die Sammlung der Wittelsbacher. Als Bayern durch Napoleon zum Königreich erhoben wurde, gelangte der blau funkelnde Diamant zu höchsten Würden, er wurde zum Prunkstück der Königskrone. Im Jahre 1931 durften die in Geldnot geratenen Wittelsbacher den Stein zur Auktion bei Christie’s einliefern, wo er zwar nicht verkauft wurde, es aber einige Jahrzente ruhig um ihn wurde. Im Dezember 2008 wurde er dann für 18,75 Mio. Euro, bisher der höchste Preis den jemals ein Juwel in einer Auktion erzielte, versteigert. Künftig soll er als Dauerleihgabe neben dem Hope Diamanten, dem größten blauen Diamanten, im Smithsonian Institute in Washington zu sehen sein.
Quelle: GZ
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