Studio Ayaskan: Spuren im Sand

Werden und Vergehen. Die Zeit überwindet diesen Kreislauf und lässt uns ein wenig an der Ewigkeit teilhaben. Konventionelle Uhren erfassen mit ihrem Kreislauf diese Ewigkeit zwar recht gut. Mit dem Werden und Vergehen ist es aber so eine Sache, zumindest solange der Zeitmesser ausreichend mit Energie versorgt wird.

Zen goes Time: Vergänglichkeit und Entstehen gefangen in der Ripples of Time

Zen goes Time: Vergänglichkeit und Entstehen gefangen in der Ripples of Time

Die Zwillinge Bike und Begum Ayaskan haben in ihrem Londoner Designbüro ein Zeitobjekt entwickelt, dass meines Erachtens beide Aspekte abbildet.

Bei der Ripples of Time dreht ein massiver Stundenzeiger auf seiner kreisrunden Oberfläche einsam seine Bahn, ganz konventionell im Zwölf-Stunden-Rhythmus. Von Mitternacht bis Mittag zieht dabei ein kleiner Rechen feine Furchen in die Sandfläche. Ab Mittag werden diese Furchen dann geglättet. Werden und Vergehen eben. Das Ablesen der Zeit ist so nicht schwer und wer ein Fan der Uhren von Meistersinger ist, dem fällt die Arbeit ohnehin leicht.

Aber das Ablesen ist eigentlich Nebensache. Denn bei den Stichworten Sand und Rechen fällt einem natürlich gleich Zen-Philosophie ein. Und tatsächlich reicht auch das etwas hektische, weil zeitraffende, Video zur Uhr aus um den Hauch der Entschleunigung zu spüren und über Sein, Nichtsein, Ewigkeit und Moment nachzudenken. Mehr Infos zum Zeitobjekt gibt es hier.

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Witold A. Michalczyk

Witold A. Michalczyk ist erfahrener Uhrenredakteur. Wenn er nicht gerade über aktuelle Trends oder historische Aspekte der Zeitmessung recherchiert, beschäftigt er sich mit Höhlenforschung und der Geschichte des Stummfilms. Witold A. Michalczyk lebt am Rand der Schwäbischen Alb.

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