Baselworld: Das sind die Trends (2) – Statements am Handgelenk

  • Breguet: Tradition Automatique Seconde Rétrograde 7097
    Die Traditionelle / Breguet: Tradition Automatique Seconde Rétrograde 7097 / Der jüngste Zuwachs in der Traditions-Linie von Breguet. Die auf der Zifferblattseite integrierten EinUhrwerkselemente mit der traditionellen „Pare-Chute“-Stoßssicherung und der Breguet-Spirale sind allein ein Hingucker. Neu ist die retrograde Sekundenanzeige bei zehn Uhr.
  • Corum: Heritage Bubble Squelette
    Die Legende / Corum: Heritage Bubble Squelette / Genau im Jahr 2000 stellte Corum die erste Bubble vor. Die Uhr mit dem überhöhten gewölbten Saphirglas und 44 mm Durchmesser wurde schon bald zu einer Lifestykle-Ikone der Uhrenwelt. Allerdings verschwand die Uhr vor einigen Jahren aus den Regalen. Mit der skelletierten Variante und dem auf 47 mm angewachsenen Durchmesser kehrt die Legende fulminant zurück.
  • Fendi: My Way Limited
    Die Glamouröse / Fendi: My Way Limited / Ok, zum Sport wird man die My Way wohl kaum anziehen. Aber beim Galaabend muss sich der Modedesigner mächtig ins Zeug legen, um den Glamour-Look von Fendis jüngster Kreation noch zu toppen. Der – abnehmbare – Pelz ist in den Farben Polarfuchs, Silber-Blau, Grün, Orange und Gelb erhältlich.
  • Girard-Perregaux: Neo-Tourbillon mit drei Brücken
    Die Neuinterpretation / Girard-Perregaux: Neo-Tourbillon mit drei Brücken / Geschwärztes Titan in Kombination mit leuchtendem Gold: Diesen Farb- und Materialmix haben die Designer von Girard-Perregaux gewählt, um einen der berühmtesten Zeitmesser der Geschichte neu zu interpretieren: die Esmeralda aus dem 19. Jahrhundert. Durch die Eigenschaften des Materials haben die Uhrmacher das Werk faszinierend filigran und doch modern kraftvoll gestalten können.
  • Graff: Diamond MasterGraff Grand Date Dual Time Tourbillon
    Die Glanzvolle / Graff: Diamond MasterGraff Grand Date Dual Time / Tourbillon Schon im vergangenen Jahr haben die Diamantspezialisten von Graff das sprichwörliche Highlight der Messe gesetzt. Dieses Jahr haben sie noch eines draufgesetzt: 329 Diamanten mit einem Gesamtgewicht von 13,7 Karat funkeln –unsichtbar gefasst – vom Goldgehäuse, das den klassischen Brillantschliff aufnimmt. Die Steine umrahmen ein fliegendes Tourbillon, ein Großdatum und eine zweite Zeitzone.
  • Hublot: Big Bang Broderie
    Die Bestickte / Hublot: Big Bang Broderie / Unwiderstehliche, zarte Stickerei bestimmt die neueste Materialfusions aus Hublots Ideenschmiede in Nyon. Die Stickereien auf Band und Zifferblatt wurden angefertigt vom Schweizer Traditionshaus Bischoff, der Referenz auf diesem Gebiet. Das renommierte Unternehmen beliefert die größten Häuser der Haute Couture und die führenden Luxusunterwäschemarken. Die technische Umsetzung erforderte mehrere Monate Forschung und Entwicklung: Dabei wurden in einem ähnlichen Vorgang wie bei der Herstellung von High-Tech-Komponenten aus Kohlenstofffasern die Tüll-Stickereien fixiert und aus Kohlefasern abgeformt, um ihre Textur zu verstärken.
  • MB&F: HM 3 Megawind Final Edition
    Die Ultimative / MB&F: HM 3 Megawind Final Edition / Mit der Megawind Final Edition, stellt das Team um Max Büsser das ultimativ letzten Modell der HM3-Serie vor – jedenfalls hat er mir das auf der Messe so gesagt. Ultimativ ist auch der Kontrast der Uhr: Licht und Schatten. Der nachtschwarze Auftritt mit PVD-beschichtetem Goldgehäuse und einem ebenfalls geschwärzten Rotor, der aus Gold und Titan besteht, wird vom intensiven Grün von Superluminova verstärkt, sichtbar zum einen an den Indizes und Ziffern der Zeitanzeige, zum anderen ist ein Teil der Platine mit Leuchtmasse beschichtet – der sich drehende Rotor erzeugt dabei einen Stroboskopeffekt.
  • TAG Heuer: Monaco V4 Phantom
    Die Nachtschwarze / TAG Heuer: Monaco V4 Phantom / CMC steht für Carbon Matrix Composite. Dabei werden in einem speziellen Verfahren die Carbonfasern exakt ausgerichtet, anschließend gestrahlt und gebürstet. So entsteht der futuristische Look von Gehäuse und Brücken der Monaco V4 Phantom. Alle anderen schwarzen Teile sind mit Titancarbid beschichtet. Trotz ihrer tiefen Schwärze ist die V4 übrigens passabel ablesbar.
  • Van der Bauwede: VDB Legend T. Crown Tourbillon
    Die Vielschichtige / Van der Bauwede: VDB Legend T. Crown Tourbillon / Mit Van der Bauwede habe ich mich erstmals näher beschäftigt, als mit Thomas Gottschalk eine Uhr der Marke unter die Nase gehalten hat. Bei der jüngsten Kreation haben sich die Designer um Maxence Van Der Bauwede vom Titelsong des Films „ Thomas Crown ist nicht zu fassen“ inspirieren lassen, in dem die verschiedenen Persönlichkeitsfacetten des Protagonisten beschrieben werden.
  • Bomberg Samurai
    Die Wechselhafte / Bomberg: Samurai / Die Marke Bomberg ist noch verhältnismäßig jung. Doch durch ihre markanten Designs hat sie sich unter stylebewussten Uhrenfans schnell einen Namen geschaffen. 46 mm Durchmesser, eine Bauhöhe weit jenseits der 10 mm und die massive Bauweise machen die Bomberg-Modelle zu Eyecatchern – und das nicht nur am Handgelenk: Durch eine clevere Technik lassen sich die Uhren mit einem Dreh vom Armbandgehäuse lösen und auf die stets mitgelieferte Kette setzen. So verwandelt sich die Samurai in Sekundenschnelle in eine Taschenuhr.

Trotz der Vintage- und Back-to-the-Roots-Strömungen, die seit einigen Jahren die Mode prägen, haben wir auf der Baselworld 2015 mehr Eycatcher für das Handgelenk entdeckt, als je zuvor. Der Trend: Understatement war gestern. Uhren sind wieder ein Statement am Handgelenk. Und das bedeutet nicht mehr zwangsläufig Bling-Bling, denn im Jahr 2015 haben sich die Uhrendesigner mächtig ins Zeug gelegt und zeigen wie sich Formen, Materialen, Farben und feine Uhrmacherei ideenreich verbinden lassen, ohne dass man dazu unbedingt Diamanten braucht… Und wenn dann doch a girls best friend zum Einsatz kommt, dann nur, wenn feinste Schmuckkultur die Horlogerie ergänzt.

Wir zeigen die schönsten Stücke aus den Hallen.

Witold A. Michalczyk

Witold A. Michalczyk ist erfahrener Uhrenredakteur. Wenn er nicht gerade über aktuelle Trends oder historische Aspekte der Zeitmessung recherchiert, beschäftigt er sich mit Höhlenforschung und der Geschichte des Stummfilms. Witold A. Michalczyk lebt am Rand der Schwäbischen Alb.

Das könnte dich auch interessieren …

3 Antworten

  1. Martin sagt:

    Ich bin sehr gespannt, ob sich davon wirklich etwas durchsetzt, die sind ja schon sehr speziell. Aber die Tradition Automatique Seconde Rétrograde 7097 gefällt mir wirklich sehr gut, muss ich sagen.

    • Witold A. Michalczyk sagt:

      Klar, die Uhren sind schon außergewöhnlich. Mir persönlich gefällt auch die GP.
      Aber es wird immer deutlicher, dass Uhren nicht mehr allein der Zeitanzeige dienen. Dafür hat man sein Handy 😉 . Vielmehr sind Uhren heute ein Accessoire, das – auch Männer – bewusst zur Persönlichkeit oder dem Outfit auswählen. Es kann auch ruhig ein „Under“ vor das Statement gesetzt werden. Auch das ist eine Aussage.
      Übrigens macht sich dieser Trend nicht nur in der Oberklasse bemerkbar. Im Einsteigerbereich haben ICE Watch, TW Steel und andere sich mit solchen Eyecatchern etablieren können.

      • Wie Witold ja weiss, passe ich gern meine Uhren sowohl zu meinem Outfit als auch meiner Stimmung an 🙂 Und ich finde es wirklich gut das Uhren immer mehr auch sehr gut als ein Statement dienen.

        Frauen haben mit Schmuck einfach wesentlich mehr Möglichkeiten ihr Outfit zu ergänzen und sich persönlich auszudrücken. Deshalb finde ich diesen Vorstoss schon sehr interessant, auch wenn einige der Modelle, selbst für mich Exzentriker, schwer tragbar sind 🙂